Annettes Page
  Zitat-/Sprüche-Sammlung
 
 
Die Sprüche/Zitate/Gedichte/Lieder/Geschichten... haben sich so im Laufe der Jahre bei mir angesammelt. Einiges ist zum Drübernachdenken, anderes zum Genießen und sich Wohlfühlen, anderes zum Schmunzeln...
Soweit ich wusste, habe ich den "Autor" mit dazu geschrieben. Wenn ich was falsches oder gar nichts geschrieben habe und du den richtigen Schreiber weißt, darfst du mir gerne schreiben; werde es dann verbessern.



Berühre nie ein Herz, wenn du nicht in der Lage bist, es zu lieben.
Denn du könntest es so sehr verletzen, dass es nie mehr lieben kann.


Das Schicksal, welches du erlitten hast, war nicht leicht. Und Gott hat Tränen über deinen Schmerz vergossen.

Aber er ließ es zu, um dein Herz zu formen, sodass du in Sein Ebenbild wachsen konntest.


Sometimes God calmes the storm.
But sometimes he let the storm rise, to calm His child.


Wenn Satan dich an deine Vergangenheit erinnert,
erinnere du ihn an seine Zukunft!




Die Rettungsstation

An einer gefährlichen Küste, die schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden war, gab es eine kleine armselige Rettungsstation. Zu ihr gehörte nur ein einziges Boot. Mit diesem wagte sich die mutige Mannschaft immer wieder, bei Tag und bei Nacht, auf das Meer hinaus, um die Schiffbrüchigen zu retten.
Bald wurde dieser Stützpunkt überall bekannt. Viele der Erretteten und auch andere Leute aus der Umgebung waren gern bereit, die armselige Station mit Geld zu unterstützen.
Die Zahl der Gönner wuchs. So konnten sie sich neue Boote kaufen und neue Mannschaften schulen.
Mit der Zeit gefiel den Gönnern die kleine ärmliche Hütte nicht mehr. Die Geretteten, sagte man, benötigten doch einen etwas komfortableren Zufluchtsort.
Sie erweiterten das Gebäude, ersetzten die Tragbahren durch richtige Betten, statteten alle Räume mit schöneren Möbeln aus.
Die Rettungsstation wurde allmählich zu einem beliebten Treffpunkt mit dem Ergebnis, dass immer weniger Mitarbeiter ihr gemütliches Clubhaus verlassen wollten, um Leben zu retten.
Was tat man? Sie heuerten für die Rettungsboote eine eigene Besatzung an. Immerhin schmückte das Wappen des Seenotdienstes noch überall die Räume, und von der Decke des Zimmers, in dem gewöhnlich der Einstand eines neuen Clubmitgliedes gefeiert wurde, hing das Modell eines großen Rettungsbootes.

Eines Tages passierte Folgendes:
Vor der Küste kenterte ein großes Schiff, und die angeheuerten Seeleute kehrten mit ganzen Bootsladungen Frierender und Halbertrunkener zurück. Unter ihnen befanden sich Schwarze und Orientalen.
In dem schönen Clubhaus entstand Chaos. Das Verwaltungskomitee ließ deshalb eilends Duschkabinen im Freien errichten, damit sich die Schiffbrüchigen vor Betreten des Klubhauses erst gründlich säubern könnten.

Bei der nächsten Versammlung gab es eine Auseinandersetzung unter den Mitgliedern. Die meisten wollten den Rettungsdienst einstellen, weil er unangenehm und dem normalen Clubbetrieb hinderlich sei. Einige jedoch vertraten den Standpunkt, dass Lebensrettung noch immer ihre vorrangige Aufgabe sei.
Sie wurden schnell überstimmt und man gab ihnen den Rat, woanders ihre eigene Rettungsstation aufzumachen.
Das taten sie dann auch.

Sie fingen ganz von vorne an mit einer kleinen erbärmlichen Hütte. Ihr guter Ruf aber verbreitete sich sehr schnell. Es gab neue Gönner, und es entstand ein neues Clubhaus, usw.
Und diese Geschichte wiederholte sich immer wieder.
Wenn man heute diese Küste besucht, findet man längs der Uferstraße eine beträchtliche Reihe exklusiver Clubs.
Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis; nur – die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken!

Was sind unsere Kirchen: Clubhäuser für geistlich Arrivierte oder Rettungsstationen für Verlorene?




Hör zu!

Wenn ich dich bitte mir zuzuhören,
und du fängst an, mir Ratschläge zu erteilen,
dann tust du nicht, worum ich dich gebeten habe.

Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören,
und du fängst an mir zu sagen, warum ich nicht so fühlen sollte,
dann trampelst du auf meinen Gefühlen herum.

Wenn ich dich bitte mir zuzuhören,
und du meinst, du müsstest etwas tun, um mein Problem zu lösen,
dann hast du mir gegenüber versagt!
So seltsam das klingen mag.

Hör zu!
Ich wollte nichts weiter, als dass du zuhörst,
du solltest nicht reden oder etwas tun -
hör mir einfach nur zu.

Ich kann für mich selbst einstehen.
Ich bin nicht hilflos.
Vielleicht mutlos und unsicher,
aber nicht hilflos.

Wenn du etwas für mich tust,
was ich selbst tun kann und muss,
dann trägst du zu meiner Ängstlichkeit
und meinen Minderwertigkeitsgefühlen bei.

Aber wenn du einfach die Tatsache akzeptierst,
dass ich nun einmal so fühle, was ich fühle, auch wenn es noch so irrational ist,
dann kann ich damit aufhören, dich überzeugen zu wollen,
und mich daran machen herauszufinden, was hinter diesem irrationalem Gefühl steckt.

Und wenn mir das klar ist, dann liegt die Anwort auf der Hand,
und ich kannn mich daran machen herauszufinden, was hinter diesem irrationalem Gefühl steckt.

Und wenn mir das klar ist, dann liegt die Antwort auf der Hand,
und ich brauche keine Ratschläge mehr.
Irrationale Gefühle haben einen Sinn,
sobald wir verstehen, was dahinter steckt.

Also bitte, hör zu, hör mich einfach an!

Und wenn du etwas dazu sagen willst,
warte einen Augenblick, bis du dran bist -
und dann höre ich dir zu.





Das Zimmer

(Von Joshua Harris, aus "Ungeküsst und doch kein Frosch")

Ein Traum, den ich eines Nachts hatte, fasst alles zusammen, was Jesus Christus für mich getan hatte...


Ich befand mich in einem Zimmer, in dem nichts war außer einem Regal voller Kästen mit Karteikarten. Sie ähnelten den Karten, die man in Büchereien findet, auf denen Titel, Autor und Sachgebiet alphabetisch aufgelistet sind. Aber die Kästen hier, die vom Fußboden bir zur Decke reichten und zur rechten und linken Seite kein Ende nahmen, waren in ganz unterschiedliche Rubriken eingeteilt.
Als ich mich dem Regal näherte, erregte eine Box mit der Aufschrift: "Mädchen, in die ich verliebt war" meine Aufmerksamkeit. Ich öffnete den Kasten und begann ein bisschen herumzublättern. Schnell schlug ich den Kasten wieder zu. Erschrocken stellte ich fest, dass mir all die Namen bekannt vorkamen.

Ohne dass es mir jemand sagen musste, wusste ich genau, wo ich war. Dieser düstere Raum mit deinen Akten beinhaltete ein Katalogsystem über mein Leben. Hier war alles aufgeschrieben, Wichtiges und Unwichtiges, mit allen Details, an die ich mich gar nciht mehr erinnern konnte.

Verwunderung und Neugier überkamen mich gleichzeitig, als ich mit einem Schaudern anfing, planlos die Kästchen zu öffnen, um ihren Inhalt zu inspizieren. Einige brachten Freude und schöne Erinnerungen, bei anderen schämte ich mich so sehr, dass ich mich sogar vorsichtig umdrehte, um zu sehen, ob mich jemand beobachtete. Der Kasten "Freunde" stand neben dem Kasten "Freunde, die ich enttäuscht habe". Die Aufschriften waren zum Teil ganz normal, zum Teil ziemlich absurd. "Bücher, die ich gelesen habe", "Lügen, die ich erzählt habe", "Ermutigungen für andere", "Witze, über die ich gelacht habe". Einige waren in ihrer Exaktheit fast schon witzig: "Worte, die ich meinem Bruder an den Kopf schmiss". Über andere konnte ich gar nicht lachen: "Dinge, die ich aus Wut getan habe", "Beleidigungen, die ich im Stillen gegenüber meinen Eltern aussprach".
Immer wieder war ich über die Inhalte überrascht. Häufig fand ich viel mehr Karten vor, als ich erwartete, manchmal weniger, als ich erhoffte.

Die unglaubliche Menge der Kästen überwältigte mich. Konnte es möglich sein, dass ich mit meinen zwanzig Jahren alls diese Karten, bestimmt tausende oder sogar Millionen, aus gefüllt hatte? Jede Karte bestätigte meine Annahme. Sie wiesen alle meine Handschrift und sogar meine Unterschrift auf.

Der Kasten "Lieder, die ich gehört habe" war viel größer als alle anderen, fast drei Meter breit! Die Karten waren eng hintereinander eingeordnet.
Ich schloss ihn beschämt, nicht so sehr wegen der Qualität der Musik, sondern weil ich mir der immensen Zeitverschwendung bewusst wurde, die diese Rubrik deutlich machte.

Als ich die Aufschrift "Erotische Gedanken" entdeckte, lief mir ein Schauder über den Rücken. Ich zog den Kasten nur ein Stück heraus, denn ich wollte die Größe gar nicht erst sehen, und nahm schnell eine Karte heraus. Innerlich zuckte ich zusammen bei den genauen Angaben darauf. Mir wurde schlecht, als ich daran dachte, dass auch solche Momente festgehalten waren.

Plötzlich wurde ich unglaublich zornig. Ich hatte nur einen einzigen Gedanken: "Niemand darf diese Karten jemals sehen" Niemand darf dieses Zimmer entdecken! Ich muss sie zerstören!"
In wilder Verzweiflung zog ich ruckartig den Kasten raus. Die Größe war jetzt völlig egal. Ich musste ihn leeren und die Karteikarten vernichten. Ich drehte den Kasten um und schüttelte die Karten heraus, um sie zu zertreten. Doch keine einzige ging kaputt! Außer Atem nahm ich eine Karte in die Hand und bemerkte, dass sie stahlhart war - unzerstörbar.
Geschlagen und völlig hilflos stellte ich den Kasten an seinen Platz zurück.

Und dann sah ich es. Die Aufschrift eines Kastens lautete: "Personen, denen ich von Gott erzählt habe". Der Griff dieses Kästchens war sauberer als die anderen drumherum, neuer, fast unbenutzt. Ich zog, und ein Kasten nicht länger als ein paar Zentimeter kam zum Vorschein. Ich konnte die Karten darin an einer Hand abzählen.

Mir kamen die Tränen. Wildes Schluchzen schüttelte mich. Ich fiel auf die Knie und weinte laut, weil ich mich so wahnsinnig schämte. Vor meinen Augen drehten sich jetzt die Regale mit ihren ganzen Aufzeichnungen. Niemand, wirklich niemand, darf jemals von diesem Raum erfahren. Ich muss ihn abschließen und den Schlüssel verstecken.

Dann, als die Tränen versiegt waren, sah ich ihn. Oh nein, bitte nicht er. Nicht hier. Nein, alles, aber bitte nicht Jesus!

Hilflos nahm ich war, dass er die Kästen öffnete und die Karteikarten durchlas. Ich konnte nicht mit ansehen, wie er reagieren würde. Als ich mich überwand und ihm ins Gesicht schaute, bemerkte ich, dass es ihn noch viel mehr schmerzte als mich. Intuitiv schien er die peinlichsten Kästen herauszunehmen. Warum musste er jede einzelne Karte lesen?

Schließlich drehte er sich um und sah zu mir herüber. Mitleid spiegelte sich in seinen Augen. Ich senkte meinen Kopf, hielt mir die Hände vors Gesicht und fing wieder an zu heulen. Er kam zu mir und legte den Arm um mich. Er hätte so viel sagen können - aber er schwieg. Er weinte mit mir.

Dann stand er auf und ging zurück zu dem Regal. Er begann an einer Seite des Zimmers, nahm jeden Kasten raus und fing an, meinen Namen durchzustreichen und ihn mit seinem eigenen zu überschreiben - auf jeder Karteikarte.

"Nein", schrie ich und rannte zu ihm herüber. Das einzige, was ich sagen konnte war "Nein, nein", als ich ihm die Karte aus der Hand zog. Sein Name sollte nicht auf diesen Karten stehen. Aber da stand er schon, mit blutroter Farbe. Nur sein Name war zu lesen, Jesus, nicht meiner. Er hatte mit seinem Blut unterschrieben.

Schweigend nahm er die Karte zurück. Er lächelte traurig, während er weiter die Karten unterzeichnete.
Ich weiß nicht, wie er das so schnell gemacht hat, denn schon im nächsten Moment hörte ich den letzten Kasten zuklappen.
Er legte seine Hand auf meine Schulter und sagte: "Es ist vollbracht."

Ich stand auf, und er führte mich aus dem Zimmer.
Es gab kein Schloss an der Tür.

Aber es gab viele weitere leere Karten, die darauf warteten, beschrieben zu werden...

 
 
   
 
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